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Sie werden leichter. Sie werden steifer. Sie werden komfortabler. Sie werden schneller. Kurzum: sie werden besser! So lautet jedenfalls die These der Bikeindustrie zu den neuen XC-Hardtails auf dem Markt. Doch was können die Rennmaschinen, die Wochenende für Wochenende auf den Cross Country-Strecken dieser Welt bestaunt werden können, wirklich? Wir haben vier edle Hardtails für den Renneinsatz genau unter die Lupe genommen und über einen langen Zeitraum über die unterschiedlichsten Trails gejagt. Gibt es das perfekte Bike für den ständigen Renneinsatz? Welches ist das beste XC-Hardtail?
Was macht ein modernes XC-Hardtail aus?
Diese einleitende Frage klingt simpel. Von Cross Country-Redakteuren sollte sie doch im Schlaf beantwortet werden können – denkt man jedenfalls. Doch ganz so einfach ist es nicht! Unsere Köpfe rauchten im Vorfeld dieses Tests ordentlich, um die Frage beantworten zu können. Individuelle Vorlieben spielen natürlich eine entscheidende Rolle. Der eine legt großen Wert auf den Komfort im Sattel, der nächste mag ein sehr direktes Feedback vom Untergrund und bevorzugt deshalb einen Rahmen, der relativ wenig Flex bietet. Ein weiterer liebt ein agiles, wendiges Bike und der vierte Fahrer in der Runde mag es lieber laufruhig.
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Das beste XC-Hardtail für den Renneinsatz zu definieren ist schwer, fast unmöglich. Für die meisten Biker ist das beste XC-Hardtail eines, das den optimalen Kompromiss aus Flexibilität, Agilität, Laufruhe, Handling, gutem Fahrgefühl und Haltbarkeit bietet. So viel vorweg: Ein Bike, das diesen Spagat perfekt schafft, gibt es wohl nicht. Wir haben vier moderne XC-Hardtails von Radon, Scott, Ghost und Bulls genau unter die Lupe genommen und dabei schnell festgestellt, dass jedes einzelne Modell unterschiedliche Stärken und Schwächen hat. Gibt es trotzdem ein Modell, das als bester Allrounder auftrumpft?
Auf den Punkt gebracht: Das beste XC-Hardtail
Fassen wir den Einsatzbereich und die Anforderungen an ein modernes XC-Hardtail noch einmal zusammen:
Die Einsatzbereiche
- Renneinsatz: Klar, ein XC-Hardtail ist für den Cross Country- und Marathon-Renneinsatz konzipiert und will als solches auch entsprechend genutzt werden.
- Training auf den Hometrails: Wer im Rennen schnell sein will, muss natürlich im Vorfeld einige Kilometer abspulen. Mit einem XC-Hardtail, auf dem man sich auf den Strecken in der Heimat wohlfühlt, macht das Training doppelt so viel Spaß!
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Das sollte das perfekte XC-Hardtail können
- Gewicht: Das Rad sollte möglichst leicht sein, damit die Fahrerin bzw. der Fahrer möglichst wenig Extrakilos den Berg hinaufschleppen muss.
- Steifigkeit: Vor einigen Jahren legte man fast ausschließlich Wert auf ein möglichst geringes Gewicht. Doch das Thema Steifigkeit sollte nie vernachlässigt werden: Je steifer ein Rahmen, desto besser ist die Kraftübertragung auf den Untergrund!
- Komfort: Umso entspannter man auf dem Rad sitzt, desto mehr Kraft kann man sparen. Der Komfort sollte nicht gänzlich vernachlässigt werden.
- Agilität / Laufruhe: Wer eher auf Cross Country-Strecken unterwegs ist, wünscht sich meistens ein agiles, wendiges Bike. Wer hingegen auf den Marathon-Strecken zu Hause ist, achtet mehr auf Laufruhe, da es in schnellen Abfahrten dem Fahrer mehr Sicherheit schenkt.
- Sicherheit: Auch als ambitionierter Rennfahrer will man sich auf seinem Bike stets sicher fühlen. Vor allem in technisch anspruchsvollen Abfahrten will man zu jeder Zeit die Kontrolle über sein Rad behalten.
- Antrittsfreude: Das wünscht sich natürlich jeder Biker: Sobald man in die Pedale tritt, soll das Bike am besten fliegen! Dieser Punkt ist eng mit dem Thema Steifigkeit verknüpft.
- Haltbarkeit: Es gibt für einen Rennfahrer nichts Ärgerlicheres als einen Defekt im Wettkampf. Das Bike sollte deshalb möglichst stabil und wenig anfällig für Defekte sein.
- Fahrspaß: Man gewinnt kein Rennen ohne entsprechende Vorbereitung. Deshalb sollte das perfekte XC-Hardtail auch im Training Spaß bereiten.
- Allround-Fähigkeiten: Es gibt kein Bike, das all diesen Punkten perfekt gerecht wird. Doch wer den größten Einsatzbereich abdeckt, ist der Konkurrenz sicherlich einen Schritt voraus.
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Diese XC-Hardtails haben wir getestet
Scott Scale RC Ultimate 900
Nino Schurter, Jenny Rissveds und Co.: Die Weltcup-Profis bauen auf das edle Geschoss aus dem Hause Scott! Ausgestattet ist das Rad unter anderem mit der neuen Fox 32-Stepcast Federgabel und der SRAM XX1 Eagle-Schaltgruppe.
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Bulls Black Adder Team Di2
In der Vergangenheit konnte das Bulls in erster Linie auf den Marathonstrecken große Triumphe feiern – beispielsweise beim legendären Cape Epic in Südafrika. Das Black Adder ist unter anderem mit der elektronischen Shimano XTR Di2-Schaltgruppe bestückt.
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Ghost Lector 8 LC
Auch das Ghost ist ein regelmäßiger Gast auf den XC Weltcup-Strecken. Unser Testrahmen entspricht nicht eins zu eins dem des Ghost Lector World Cup UC, ist dementsprechend aber auch für 3.999 € das günstigste Bike im Test. Es stellt im Vergleich zu den anderen drei Rennmaschinen deshalb einen Kontrast dar, der in der Testphase stets berücksichtigt wurde: Kann ein verhältnismäßig günstiges Bike mit den Top-Modellen der Konkurrenz mithalten?
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Radon Jealous 10.0 SL
Na klar, auch das Radon ist im Weltcup zu Hause! Mathias Flückiger und Alessandra Keller gehören auf dem Jealous zur absoluten Weltelite. Mit einer SRAM XX1 Eagle-Schaltgruppe und Fox 32-Federgabel wird das Radon Jealous dem Ruf eines absoluten Racebikes auf jeden Fall gerecht.
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Wie und wo haben wir getestet?
Wir haben die vier Bikes insgesamt über sieben Monate ausgiebig getestet. Vor der jeweils ersten Ausfahrt legten wir auf das Bike-Setup stets sehr großen Wert. Eine optimale Einstellung der Federgabel sowie eine angenehme und gute Sitzposition ist für einen Hardtail-Test unerlässlich. Zuerst wurden die vier Hardtails in der Serienausstattung über die Trails gejagt, bevor kleine, individuelle Änderungen an den Bikes vorgenommen wurden, damit jeder Testfahrer das Modell bis ans Limit ausloten konnte.
Getestet wurde nicht nur auf den Hometrails der Schwäbischen Alb, sondern in vielen unterschiedlichen Regionen, um die Bikes in unterschiedlichstem Gelände auf die Probe zu stellen. Von sehr ruppigem Gelände in Ligurien über den flowigen Trailpark in Nove Mesto pod Smrkem bis hin zur Weltcup-Strecke in Albstadt war alles dabei. So konnten wir ermitteln, welches das beste XC-Hardtail ist. Die Testregionen in der Übersicht:
- Hometrails Schwäbische Alb
- Trailpark Nove Mesto pod Smrkem (Tschechien)
- Trails im Schwarzwald
- Trails in Ligurien (Italien)
- XC-Weltcupstrecke Albstadt
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Tobias Sindlinger
- Körpergröße: 182 cm
- Gewicht: 73 kg
- Fahrstil bergab: zügig, stets bedacht mit dem Blick nach vorne auf die saubere Linie
- Fahrstil bergauf: gleichmäßig, über kurze Rampen meist im Wiegetritt
- Rennerfahrung: hauptsächlich XC (Bundesliga, internationale Rennen)
Gabriel Sindlinger
- Körpergröße: 183 cm
- Gewicht: 73 kg
- Fahrstil bergab: agressiv, mit Blick auf die Idealllinie, verspielt
- Fahrstil bergauf: antrittstark
- Rennerfahrung: Weltcup, Bundesliga, verschiedene Marathonrennen
Christian Schöllhorn
- Körpergröße: 183 cm
- Gewicht: 68 kg
- Fahrstil bergab: flüssige und meist saubere Linie
- Fahrstil bergauf: konstant bei langen Anstiegen, schnellkräftig bei kurzen Rampen
- Rennerfahrung: Bundesliga XC und XCE, Marathonrennen
Bernhard Mast-Sindlinger
- Körpergröße: 180 cm
- Gewicht: 72 kg
- Fahrstil bergab: kontrolliert, aber auch zügig
- Fahrstil bergauf: gleichmäßig, kontrolliertes und zügiges Tempo
- Rennerfahrung: Marathonrennen
Wir veröffentlichen in den kommenden Tagen zunächst jeweils die Einzeltests zu den Bikes, bevor wir abschließend einen Artikel mit allen Fazits veröffentlichen und euch verraten, welches das beste XC-Hardtail ist.
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Hier findest du alle weiteren Artikel unseres XC-Hardtail-Vergleichstests 2017:
- Scott Scale RC 900 im Test: Goldener Wolf im Schafspelz
- Das beste XC-Hardtail: Vier Rennmaschinen im Vergleichstest
Weitere Informationen
Text & Redaktion: Tobias Sindlinger | MTB-News.de 2017
Bilder: Jens Staudt