
Das erste Enduro World Series-Rennen des Jahres fand an diesem Wochenende in der Schweiz statt – und wie es sich für 2020 gehört, war dieser Wettkampf alles andere als einfach. Regenfälle und unglaublich rutschige Stages machten das Rennen zu einer schwierigen Aufgabe, der am Ende Jesse Melamed und Isabeau Courdurier am besten gewachsen waren. Hier das Renngeschehen in den Worten des Veranstalters – inklusive vielen spektakulären Fotos.
EWS 2020 – Zermatt: Rennbericht
Die Aussicht auf das Matterhorn ist nur noch eine ferne Erinnerung, als das Rennen startet
Das Schicksal der Specialized EWS Zermatt hing in der Schwebe, als sich der blaue Himmel in Regen, Gewitter und sogar Schnee verwandelte. Doch wenn es eines gibt, wofür die EWS-FahrerInnen berühmt sind, dann ist es ihre Belastbarkeit – und nach einem verspäteten Start und einer verkürzten Strecke wurden die Regenklamotten angelegt und sich auf den Weg zu den Etappen gemacht.
Jesse Melamed holt seinen zweiten EWS-Sieg unter teilweise brutalen Bedingungen auf der Strecke
Da es nur noch zwei Etappen zu fahren galt, waren Fehler keine Option und die Racer mussten eine noch feinere Linie als sonst zwischen dem Streben nach Geschwindigkeit und der Minimierung des Risikos ziehen. Und man kann mit Sicherheit sagen, dass Jesse Melamed (Rocky Mountain Race Face Enduro Team) in beidem ein Meister ist: Der Kanadier holte sich die erste Etappe und sicherte sich auf dem Weg zur zweiten Etappe einen Vorsprung von 10 Sekunden. Die Zeiten hinter ihm waren knapp, denn Robin Wallner (Ibis Enduro Team), Elliot Heap (Team Chain Reaction Cycles Pro Team) und Martin Maes (GT Factory Racing) lagen auf folgenden Plätzen – alle weniger als eine Sekunde voneinander getrennt.
Aus deutscher Sicht war Torben Drach auf einem ganz starken Rang 27 am schnellsten, gefolgt von Christian Derkum auf Rang 70 und Leonhard Putzenlechner auf Platz 84. Christian Textor war leider gestürzt und kam nicht ins Ziel: Beim Versuch, den vorausfahrenden Fahrer zu überholen, stürzte er hart – mehr Informationen gibt es in seiner aktuellen Instagram-Story zu sehen. Wir wünschen Texi eine gute Besserung!
Weitere starke Ergebnisse sind auch in der Amateur-Serie EWS 100 zu finden: Hier landete Max Pfeil auf Rang 2 und auch Christian Loeffler fuhr mit Rang 3 auf das Podium. Mit Daniel Renz (8.), Janik Voth (10.), Robert Schwenk (11.), Julian Claudi (12.) und Philipp Essrich (13.) steht zudem eine extrem erfolgreiche Top 20 aus deutscher Sicht in den Ergebnissen – die mit dem ersten Rang von Andre Fritzenschaft (Vet 50+) komplettiert wird.
Maes wurde stärker und gewann die zweite Etappe, doch der Sieger von Zermatt 2019 fand nicht genug Zeit, um Melamed den Sieg zu nehmen und musste sich mit vier Sekunden Rückstand mit dem zweiten Platz begnügen. Sein erstes EWS-Podium holte Theo Galy (Sunn Enduro Factory Team), der auf der ersten Etappe den siebten Platz und auf der zweiten Etappe den dritten Platz belegte.
Isabeau Courdurier beweist einmal mehr, dass sie eine Klasse für sich ist
Bei den Damen tat die amtierende Meisterin Isabeau Courdurier (Lapierre Zipp Collective) das, was sie am besten kann – das Rennen mit einem überzeugenden Vorsprung gewinnen. Morgane Charre (Pivot Factory Racing) gab ein hervorragendes Debüt für ihr neues Team, die schottische Fahrerin Ella Conolly wurde Dritte und stand damit zum zweiten Mal auf dem EWS-Podium.
Nachdem Ines Thoma kurzfristig verletzt absagen musste, lag es an den anderen deutschen Fahrerinnen, für gute Ergebnisse zu sorgen: So landete Raphaela Richter auf einem tollen Rang 11, gefolgt von Tanja Naber (15) und Theresia Schwenk (16). In der EWS 100 kann Claire Fiebig auf Rang 4 überzeugen, gefolgt von Kathrin Stöhr auf Platz 6. In der Master 35+ Klasse erreicht Alexa Hueni den ersten Rang.
Nigel Page von Chain Reaction Cycles gewinnt die Kategorie Masters Men
Bei den Masters setzte sich Nigel Page (Chain Reaction Cycles Pro Team) mit einer konstanten Leistung durch und gewann mit dem Italiener Bruno Zanchi auf dem zweiten und dem Briten Daniel Bishop auf dem dritten Platz. Die amtierende Meisterin Louise Paulin gewann die Masters Women und verwies die Schweizer Fahrer Alba Wunderlin und Daniel Michel auf den zweiten und dritten Platz.
Antoine Vidal (Commencal Enduro Team) bewies, warum er der amtierende U21-Champion ist, indem er das Rennen mit deutlichem Vorsprung gewann. Der junge Kiwi-Fahrer Brady Stone (Theory Global Enduro Team) belegte den zweiten Platz, der britische Jamie Edmondson folgt ihm auf Rang drei. Bei den U21-Frauen siegte der aufgehende Stern Harriet Harnden (Trek Factory Racing), die US-Amerikanerin Anna Newkirk landete auf dem zweiten Platz.
Da es im Jahr 2020 keine Einzelwertung in der Serie geben wird, wird nur die Team-Meisterschaft ausgespielt – und einen großartigen Start erwischte das Ibis Enduro Team. Nach den starken Leistungen seiner Mannschaft mit Robin Wallner, Bex Baraona und Cole Lucas steht es jetzt an der Spitze der Serie. Der 19. Platz von Bernard Kerr, Team-Manager von Pivot Factory Racing, ergänzte den Podestplatz von Morgane Charre und brachte sie auf den zweiten Platz, während Trek Factory Racing dank des Sieges von Hattie Harnden und des fünften Platzes von Katy Winton den dritten Platz belegen.
Die Serie geht nun nach Pietra Ligure in Italien – ein brandneuer Austragungsort an der atemberaubenden italienischen Riviera. Die Veranstaltung, bei der sowohl die EWS als auch die EWS-E ausgetragen wird, ist nur für Profi-Fahrer offen und findet am Wochenende vom 19. bis 20. September 2020 statt.
EWS 2020 – Zermatt: Ergebnisse
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