
Er kam, sah und siegte. Julien Absalon gewinnt seinen 31. Weltcupsieg in seinem „Wohnzimmer“ La Bresse. Ein Tag voller Pleiten, Pech und Pannen bei Nino Schurter sorgte dafür, dass es zu keinem Zeitpunkt im dritten Weltcuprennen der Saison zum heiß ersehnten Duell zwischen ihm und Absalon kam. Den französischen Fans sollte es umso mehr recht sein, denn Maxime Marotte und der noch 21-jährige Victor Koretzky sorgten für einen Dreifacherfolg der Franzosen in den Vogesen.
Rennbericht: Vive la France!
Duell wird zum Solo – Plattfuß bei Schurter
Aber der Reihe nach. Fabian Giger war der Fahrer, der zu Beginn dem Rennen seinen Stempel aufdrückte. Vom Start weg fuhr er ein sehr hohes Tempo, dem nur wenige Fahrer folgen konnten. Julien Absalon, Nino Schurter, Jaroslav Kulhavy, Mathias Flückiger und Stephane Tempier führten gemeinsam mit Giger das Feld an. Bis zur Hälfte der zweiten Runde blieb das Feld weitgehend geschlossen. Doch dann wurde es Julien Absalon zu bunt und er blies zur Attacke. Lediglich sein Landsmann Tempier sowie Schurter und Flückiger konnten folgen.
Absalon forcierte das Tempo enorm und riskierte in den folgenden Abfahrten viel. Zu viel für seine Verfolger, denn Schurter kam zu Fall. Und nicht nur das, ein Hinterradplattfuß sorgte schon früh für die Rennentscheidung. Während Absalon ein eindrucksvolles Solo startete, reihte sich Schurter zunächst auf dem dritten Rang ein. Der amtierende Weltmeister erhielt aber bei seinem erstmaligen Einsatz auf einem 29-Fully kein Laufrad mit den gewohnten Dugast-Reifen, sondern musste zunächst mit einem normalen Reifen Vorlieb nehmen.
Französisches Duo rollt das Feld von hinten auf
Während der Spitzenreiter schon einsam seine Kreise zog, begann die grandiose Teamarbeit zweier BH-Suntour-Fahrer. Maxime Marotte erwischte einen schlechten Start – er war bei der ersten Zwischenzeit noch auf Rang 21 gelistet – drehte aber dann richtig auf. Nach einer Runde war er zusammen mit seinem deutlich jüngeren Teamkollegen Victor Koretzky noch in einer Gruppe um Rang zehn. Eine Runde später wurden sie aber schon auf den Rängen Fünf und Sechs gelistet.
Nachdem Stephane Tempier zuerst durch einen Sturz in der zweiten Runde und dann eine Runde darauf durch einen Plattfuß aus der Verfolgergruppe um Schurter und Flückiger herausfiel, können die zwei Franzosen in den Kampf um das Podest eingreifen. In der vierten von sechs Runden versucht Schurter seine Kontrahenten um den zweiten Rang zu distanzieren. Der Tempoverschärfung konnte vor allem Mathias Flückiger nicht folgen. Er litt immer mehr und verlor an Boden.
Zweiter Plattfuß von Schurter
Wer bis zu diesem Zeitpunkt gehofft hatte, Nino Schurter könnte die 45 Sekunden Rückstand zu Absalon noch egalisieren wurde auf einen Schlag enttäuscht. Ein zweiter Plattfuß beim Eidgenossen und ganze 40 Sekunden Wechselzeit in der Tech-Zone sorgten dafür, dass alle Zweifler am Sieg von Absalon verstummten. Schurter fiel zurück auf Rang acht und kämpfte sich in den letzten zwei Runden Stück für Stück nach vorne.
Franzosen machen Dreifachsieg perfekt – Koretzky mit Platten auf Rang drei
Während Absalon einsam seine Runden drehte – er war stets genauso schnell unterwegs wie seine Verfolger – bauten die beiden Teampartner Koretzky und Marotte mehr oder weniger gemeinsam ihren Vorsprung auf den vierten Rang aus. In der vorletzten Runde schien es so, als wäre Koretzky in der Lage eine Lücke zwischen sich und seinem Landsmann zu bringen, doch Marotte schloss eingangs der letzten Runde auf.
Da begann eine dramatische letzte Runde für den 21-jährigen Franzosen Koretzky. Als er eine Runde vor Schluss über den Zielstrich rollte, blickte er auf sein Hinterrad und bemerkte einen schleichenden Plattfuß. Eine ganze Runde kämpfte er um seinen dritten Rang, verzichtete sogar auf einen Radwechsel in der Wechselzone. Nino Schurter, der nach seinem zweiten Platten Jaroslav Kulhavy im Schlepptau hatte, versuchte mit aller Kraft die Lücke zu schließen. Bis auf 15 Sekunden kam er an den Franzosen ran, aber Koretzky verteidigte schließlich den letzten Platz auf dem Treppchen und sicherte somit den französischen Dreifachsieg vor heimischer Kulisse.
Schurter wurde undankbarer Vierter, gefolgt vom amtierenden Olympiasieger Kulhavy. Komplettiert wurde das grandiose Auftreten der Franzosen durch Jordan Sarrou als Siebter. Mathias Flückiger rettete sich indes noch auf den sechsten Rang.
Die Deutschen? Keine Top Ten Platzierung
Einen Aufwärtstrend gab es bei Manuel Fumic zu erkennen. Mit Rang 13 schnupperte er erstmals dieses Jahr an den Top Ten in der höchsten Liga der Mountainbiker. Christian Pfäffle überzeugte in seinem ersten Jahr bei der Elite als 48. und somit zweitbester Deutscher. Der zweite deutsche Olympiakandidat Moritz Milatz wurde eine Runde vor Schluss auf Rang 75 aus dem Rennen genommen.
Fotostory
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