
Am 01. September 2019 findet mit der Weltmeisterschaft im kanadischen Mont-Sainte-Anne das absolute Highlight der Downhill-Saison statt. Nun hat der BDR bekanntgegeben, welche Fahrerinnen und Fahrer bei der diesjährigen Downhill-WM für Team Deutschland an den Start gehen werden.
Insgesamt schickt der BDR 9 Downhill-Athleten und -Athletinnen ins Rennen um den Weltmeister-Titel in Mont-Sainte-Anne. Bereits im Januar wurden die Nominierungskriterien für die Weltmeisterschaft veröffentlicht, die im Vergleich zum Vorjahr härter geworden sind. Allerdings wurde explizit darauf hingewiesen, dass weder alle dem deutschen Team zur Verfügung stehenden Plätze besetzt werden müssen, noch dass ein Athlet oder eine Athletin nur bei der Erfüllung der WM-Norm auch für diese nominiert werden darf. Dieser Fall ist nun eingetreten – keiner der vom BDR nominierten Männer hat die Norm erfüllt. Dennoch wurden vom Downhill-Beauftragten des BDR Fabian Waldenmaier neben Nina Hoffmann (Frauen), Sandra Rübesam (Frauen) und Hannes Lehmann (Junioren) sechs Männer Elite-Fahrer nominiert.

Downhill | Nominierungskriterien WM |
---|---|
Junioren/Juniorinnen | Weltcup: 1x Platz 1–10 oder EM: Platz 1–5 |
Elite Frauen | Weltcup: 1x Platz 1–5 oder 3x Platz 6–15 oder EM: Platz 1–3 |
Elite Männer | Weltcup: 1x Platz 1–15 oder 2x Platz 16–25 oder EM: Platz 1–5 oder EDC: 2x Platz 1–5 |
Das deutsche Team im Überblick
Männer Elite
- Matthias Hafner
- Simon Maurer
- Till Ulmschneider
- Max Hartenstern
- Silas Grandy
- Erik Irmisch
Frauen Elite
- Nina Hoffmann
- Sandra Rübesam
Junioren
- Hannes Lehmann


Die größte Medaillenhoffnung aus deutscher Sicht ist mit Sicherheit Nina Hoffmann. Die Thüringerin hat in dieser Saison einen rasanten Aufstieg hingelegt und konnte unter anderem bei den Downhill World Cups in Fort William und in Leogang auf die Plätze 3 und 2 fahren. Beim World Cup in Andorra konnte sich Nina auf Rang 1 qualifizieren. Bei den letzten World Cups hatte Nina mit diversen Stürzen zu kämpfen und konnte nicht ganz an die sensationellen Leistungen aus der ersten Saisonhälfte anknüpfen. Dennoch dürfte eine Medaille für Nina an einem guten Tag nicht völlig unrealistisch sein. Ebenfalls sehr gut unterwegs in diesem Jahr ist Sandra Rübesam. Die Nukeproof-Fahrerin konnte sich gleich drei Mal im World Cup in den Top 10 platzieren. Insgesamt fährt sie eine konstante Saison. Insbesondere die langen und anspruchsvollen Strecken scheinen Sandra zu liegen – beste Voraussetzungen also für ein gutes Resultat auf der Klassiker-Strecke im kanadischen Mont-Sainte-Anne! Ebenfalls vorgesehen für die WM-Nominierung war Raphaela Richter, die bei beiden World Cups, bei denen sie gestartet ist, starke Ergebnisse abliefern konnte. Für sie ist eine Teilnahme an der WM jedoch aus beruflichen Gründen nicht möglich.


Der einzige Junioren-Fahrer, der das deutsche Team in diesem Jahr bei der Downhill-WM vertreten wird, ist Hannes Lehmann. Der Nachwuchs-Athlet konnte bereits im vergangenen Jahr mit einigen starken Resultaten auf sich aufmerksam machen. In dieser Saison konnte er insgesamt nicht ganz an diese Ergebnisse anknüpfen, was aber auch der enormen Konkurrenz im internationalen Junioren-Bereich geschuldet ist. Mit einem hervorragenden siebten Platz beim wohl anspruchsvollsten World Cup in Val di Sole hat Hannes jedoch die vom BDR erforderte Norm erfüllt.


Keiner der deutschen Männer konnte die vom BDR vorgegebene sehr anspruchsvolle Norm erfüllen. Dennoch wurden insgesamt sechs Elite-Fahrer ins deutsche Aufgebot berufen, was wir explizit begrüßen. Am nächsten dran an der Normerfüllung sind Matthias Hafner und Erik Irmisch. Matthias Hafner fährt insgesamt eine konstante Saison, konnte den iXS Downhill Cup in Ilmenau für sich entscheiden und wurde beim europäischen Downhill-Cup in Kranjska Gora starker Vierter. Der Team Racing Dudes-Fahrer Erik Irmisch konnte vor allem auf europäischer Ebene überzeugen: Im European Downhill Cup konnte er gleich drei Mal in die Top 10 fahren. Dazu kommt ein Sieg im deutschen Downhill-Cup.


Simon Maurer fährt derzeit seine erste Elite-Saison und ist auf World Cup-Ebene oft nur sehr knapp an der Qualifikation fürs Finale gescheitert. In Leogang konnte der Carbocage Factory Racing-Fahrer zeigen, was für ein Potenzial in ihm steckt: Dort wurde er sehr guter 41. Ebenfalls immer knapp dran an der Qualifikation für das Finale waren in dieser World Cup-Saison Silas Grandy und Till Ulmschneider. Silas blickt bereits auf viel WM-Erfahrung mit, auch Till wurde schon mehrfach für eine Weltmeisterschaft nominiert. Beide Fahrer stehen aber noch an den Anfängen ihrer Karriere. Selbiges gilt für Max Hartenstern vom Cube Global Squad. Die zweite Elite-Saison läuft für den wohl schnellsten deutschen Fahrer nicht nach Plan – immer wieder konnte er dabei jedoch andeuten, dass er das Zeug dazu hat, weit nach vorne zu fahren.


Mehr Support für die deutschen Downhill-Fahrer
Ein Novum in diesem Jahr ist, dass die für die Downhill-WM nominierten Fahrerinnen und Fahrer vom BDR eine kostenlose Unterkunft gestellt bekommen werden. Ebenso wird der Koch, den der BDR mitnimmt, wie für die Cross Country-Athleten nun auch für die Downhill-Fahrer kochen. Insbesondere in Anbetracht der enormen Reisekosten, die ein Flug nach Kanada mit sich bringt, ist diese Maßnahme durch den BDR sehr zu begrüßen. Wir hoffen, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird und die sehr guten internationalen Leistungen der deutschen Downhill-Fahrerinnen und -Fahrer auch ohne den olympischen Status durch den Bund Deutscher Radfahrer e.V. stärker anerkannt werden.

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Der Beitrag Downhill-WM 2019 – Mont-Sainte-Anne: Das ist das deutsche Team! erschien zuerst auf MTB-News.de.