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In wenigen Tagen steht der Serienauftakt des iXS European Downhill Cups auf dem Programm. Mit etwa 350 Fahrern aus 25 Nationen ist das Rennen wieder ausgebucht und auch qualitativ kann sich die Startliste sehen lassen. Wurzeln, Steilabfahrten und Arm-Pump beschreiben den Saisonauftakt des iXS European Downhill Cup wohl am besten. Beim anstehenden Rennen in Kranjska Gora erwartet die Fahrer eine Strecke auf Weltcupniveau.
Der im äußersten Nordwesten Sloweniens gelegene Ort ist hauptsächlich durch die Austragung von Ski Alpin Weltcuprennen bekannt, konnte sich aber auch in der Vergangenheit durch beispielsweise die Europameisterschaft im Mountainbike Downhill Bereich einen Namen machen.
Die Wurzelhölle
Was den meisten Mountainbikern von der 2000m langen Strecke mit 300 Höhenmetern in Erinnerung bleibt, wovon die Teilnehmer beim Ski Alpin Weltcup jedoch nichts mitbekommen, sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Wurzeln. Auch wenn der Streckenverlauf leicht verändert wurde, gibt es in diesem Jahr mit Sicherheit keine Umfahrung der extremen Wurzelfelder. Insbesondere bei nassen Wetterverhältnissen wie im letzten Jahr ist das der Stoff, aus dem der Albtraum vieler Fahrer gemacht ist.
Mehr Trainingsläufe sollen in diesem Jahr durch eine erhöhte Liftkapazität erhöht werden. Ob viel immer viel hilft, muss jedoch jeder für sich entscheiden. Hier gibts einen Run aus der Fahrerperspektive. Lutz Weber kommentiert für Euch die Strecke und versucht dabei an Noel Niederberger dran zu bleiben, aber seht selbst:
Die Protagonisten des Serienauftakts
Allen voran wird natürlich wieder mit Slawomir Lukasik (POL – NS Bikes Factory Racing) der Titelverteidiger der EDC Gesamtwertung an den Start gehen. Im letzten Jahr konnte sich der aktuell siebte der Weltrangliste in der Qualifikation die Bestzeit sichern, musste sich dann aber mit dem zweiten Rang hinter Johannes Fischbach (GER – Radon Factory Team) zufriedengeben. Sicherlich wird er in diesem Jahr wieder auf Sieg fahren und somit versuchen, sich die volle Punktzahl auf sein Konto zu laden. Fischbach hat sich für das Rennen nicht eingeschrieben, da er aktuell immer noch mit der eher weniger zufriedenstellenden Genesung seines Schlüsselbeinbruchs vom Dezember beschäftigt ist.
Ein weiterer Podiumskandidat wird Jure Zabjek (SLO – Unior Tools Team) sein. Der Europameister von 2015, der beim letztjährigen Rennen immerhin auf Platz fünf fahren konnte, wird vor heimischen Publikum versuchen, sich ins rechte Licht zu rücken. Am Ende der Saison reichte es für ihn für den siebten Platz im Gesamtklassement.
Zu den weiteren Top-Ten-Favoriten, bei denen natürlich auch Podiumskandidaten dabei sein können, gehören beispielsweise Loris Revelli (ITA – Argentina Bike De Vinci Italy), der 2016 in seinem ersten Elite Jahr bereits zwei Mal auf dem Podest beim EDC stand oder auch als Junior schon mal ein Weltcup gewinnen konnte. Weiterhin ist Jacob Dickson (GBR – Giant Factory Off-Road Team) kein Unbekannter, schließlich war er Dritter der Gesamtwertung des UCI Weltcups der Junioren im Jahr 2015. Zweimal auf dem Podest im letzten Jahr stand auch Stanislav Sehnal (CZE – Banshee Bikes) und somit sollte man ihn auch in dieser Saison auf dem Schirm haben. Auch Miran Vauh (CRO – Blackthorn) wird versuchen mal wieder zu Hause zu glänzen, schließlich stand er schon zweimal bei Europacuprennen in Slowenien auf dem Podest. Die Prognose fürs erste Rennen ist wie in jedem Jahr schwer, aber genau das macht es umso spannender.
Die Elite Women Klasse ist mit 20 gemeldeten Fahrerinnen wieder erfreulich gut besetzt. Im letzten Jahr hieß die Gewinnerin des Rennens Veronika Widmann (ITA – FS Patrol Funn), die damit den Grundstein für ihren späteren Sieg der Serienwertung legen konnte. Ähnlich wird sicherlich ihr Anspruch in diesem Jahr sein, aber wie immer schläft auch die Konkurrenz nicht.
Ihre stärkste Mitfavoritin ist Carina Cappellari (SUI – NS Bikes Factory Racing), die mit neuem Team sicherlich auch neue Motivation geschöpft hat und mit einem Sieg des Europacuplaufs in Les Deux Alpes im letzten Jahr bewiesen hat, dass auch sie als Titelkandidatin gehandelt werden muss. Aber auch Monika Hrastnik (SLO – Blackthorn) wird auf heimischen Boden versuchen, den ganz großen Wurf zu machen, schließlich stand sie 2016 dreimal auf dem Podest beim Europacup.
Der Europacup versteht sich einerseits als Sprungbrett zum Weltcup, aber natürlich auch als Nachwuchsserie und somit wollen wir nicht nur die Favoriten der Elite Klassen beleuchten. In den Meldelisten finden sich beispielsweise zwei Teams, die sich explizit der Nachwuchsförderung verschrieben haben. In neuem Gewand präsentiert sich ab dieser Saison das SRAM Young Guns Team aus Deutschland. Drei Teamfahrer haben für das Rennen in Kranjska Gora gemeldet und man darf gespannt sein, wie Felix Krüger, Simon Maurer und Steffen Fuchs dort abschneiden werden.
Das zweite erwähnenswerte Team ist das neu gegründete Sinter Brakes Team aus Slowenien. Unter der Regentschaft von Rajd Funsports, die auch für das Unior Tools Team verantwortlich sind, wird man versuchen, den slowenischen Nachwuchs zu neuen Höchstleistungen zu bringen. Die Teamfahrer heißen Rudi Pintar, Marko Niemiz, Vidian Šalehar Rihtar und Žan Pirš.
Die U19 Klasse ist mit über 40 Fahrern besetzt und dort finden sich einige Namen, die teilweise schon als die ganz großen Talente gehandelt werden. Sylvain Cougoureux (FRA – Les Gets Intense Team) hieß im letzten Jahr der Gewinner des Rennens und natürlich wird er wohl erneut mit diesem Ziel anreisen. Seine Qualitäten konnte der junge Franzose beim Weltcupauftakt am vergangenen Wochenende in Lourdes mit dem dritten Rang unter Beweis stellen.