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Cycling for Nepal: Endspurt auf Janoschs Fahrrad-Spendenreise

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Letzten Sommer hatten wir bereits über Janosch Kluge, Initiator von Cycling for Nepal, berichtet. Der Plan: von München nach Kagate mit dem Rad und für jeden gefahrenen Kilometer einen Euro für eine erdbebensichere Schule zu sammeln.

Am 27. August 2016 startete Janosch Kluge mit seinem Fahrrad in München und machte sich auf die Reise nach Nepal. Sein Ziel: Eine Spendenaktion, mit deren Hilfe in Kagate, Nepal eine Schule errichtet werden soll, die 60 Kindern den Zugang zu Bildung ermöglichen soll. Die Reise finanziert der Sport- und Wirtschaftslehrer aus der eigenen Tasche, die Spendengelder gehen zu 100 % nach Nepal. Bereits vor seiner Abreise waren die ersten 6.000 € gedeckt und wurden gespendet – genug Geld, um die nötigen Baustoffe zu kaufen. Gleichzeitig wurde das Spendenziel von 12.000 € auf 27.000 € erhöht, um die erdbebensichere Schule komplett finanzieren zu können. Inzwischen steht das Spendenkonto bei gut 20.000 € und der Bau der Schule schreitet voran. Für die ersten zwei Gebäude stehen schon die ersten Außenwände auf dem erdbebensicheren Fundament.

Wir haben nachgefragt, wo sich Janosch gerade befindet und wie es weitergeht.

Langsam aber sicher wachsen im Bergdorf Kagate die Mauern der Schule, die durch die Spendengelder getragen werden.
# Langsam aber sicher wachsen im Bergdorf Kagate die Mauern der Schule, die durch die Spendengelder getragen werden.

MTB-News: Hallo Janosch, wo steckst du aktuell und wie geht es für dich weiter?

Ich bin vor ein paar Tagen in Goa, Indien angekommen, am 16. März fliege ich nach Kathmandu/ Nepal. Von dort werde ich dann als Erstes nach Kagate, in das Dorf wo die Schule gebaut wird, radeln. Ende April geht es dann zurück nach München.

Dein letzter Blog ist schon eine Weile her, aber auf Facebook teilst du regelmäßig Bilder deiner Reise. Kannst du uns ein bisschen über deine letzten Wochen erzählen?

Nach einer kurzen Winterpause in München ging es Anfang Januar wieder los mit der Reise und ich war für einen Monat in Sri Lanka unterwegs. Neben dem Radfahren wollte ich auf Sri Lanka besonders an meinen Surfskills feilen. Ich bin in Negombo gelandet und dann der Küste entlang Richtung Süden geradelt. Dort herrschen besonders zwischen Januar und März gute Surfbedingungen. Da die Straße Richtung Süden sehr stark befahren ist, habe ich gleich Mal den sri-lankischen Verkehr kennengelernt. Besonders die Busfahrer fahren ohne Rücksicht auf Verluste, sodass ich paar Mal lieber Halt im Straßengraben gemacht habe.

Etwas anders als in Europa geht es im Bikeshop in Sri Lanka zu
# Etwas anders als in Europa geht es im Bikeshop in Sri Lanka zu

Von Süden weg ging es dann mit dem Zug ins Hochland. Mein nächstes Ziel war Ella, ein kleines bekanntes Städtchen in den Bergen. Auf dem Weg dorthin gab es einiges an Höhenmeterm zu bewältigen. Ich genoss es, endlich weg vom anstrengenden Verkehr zu sein. Sri Lanka hat eine der weltweit schönsten Zugstrecken, die von Ella nach Hatton führt. Man kann direkt an der Waggontür sitzen und die Landschaft genießen. Von Hatton ging es wieder auf dem Bike zu meinem nächsten Ziel: Adams Peak. Sowohl unter Touristen als auch Einheimischen ist er ein Must-Do.

Bevor man auf dem knapp 2200 m hohen Gipfel steht, muss man 5400 Stufen bezwingen. Wir starteten wie so viele andere um 3 Uhr nachts, um pünktlich um 6.30 Uhr den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es genau am diesem Tag bewölkt, sodass uns das standardmäßige Sunrise-Foto verwehrt blieb. Danach ging es zurück zur Westküste, wo ich nochmal drei Tage am Strand entspannte, bevor es mit dem Flieger nach Indien weiter ging.

Wie lange bist du inzwischen unterwegs und wie viele Kilometer hast du in der Zwischenzeit bewältigt?

Ich bin jetzt seit 4,5 Monaten unterwegs, 3 davon auf dem Bike. Nachdem mein Radcomputer bereits nach 1000 km ausgefallen ist, kann ich euch keine genauen Daten nennen. Im Schnitt fahre ich 100 km am Tag und 700 Höhenmeter. Mittlerweile müsste ich um die 9000 Kilometer zurückgelegt haben.

Der Weg ist das Ziel: Unterwegs ging es Janosch vor allem darum die Welt zu bereisen und viel zu erleben, nicht um eine möglichst schnelle Ankunft
# Der Weg ist das Ziel: Unterwegs ging es Janosch vor allem darum die Welt zu bereisen und viel zu erleben, nicht um eine möglichst schnelle Ankunft


Was hat dich zu dieser Reise bewegt und warum ausgerechnet Kagate?

Die Idee, aus meiner Reise ein Spendenprojekt zu machen, entstand im April 2015. Ich war gerade auf einer Biketour und machte mir Gedanken, welche Länder ich auf meiner Radreise bereisen möchte. Zu dieser Zeit wurde Nepal von mehreren schweren Erdbeben erschüttert. Die Himalaya-Region stand schon immer ganz oben auf meiner Reise-Liste. Warum also nicht vor der Haustür starten und versuchen, bis nach Nepal zu kommen – und das für einen guten Zweck? Da ich Lehrer bin, sollten die Spenden wenn möglich in ein Schulbau-Projekt fließen. Am selben Abend recherchierte ich im Internet nach deutschen Vereinen, die in Nepal aktiv sind. Dabei bin ich auf den Münchner Verein Mountainprojects e.V. gestoßen, der einen Schulbau in dem kleinen Bergdorf Kagate realisieren möchte. Eine Woche später traf ich mich mit dem Gründer des Vereins, Andreas Friedrich. Der war begeistert von dem Projekt und somit stand mein Reiseziel fest: Kagate in Nepal.

Als Lehrer will Janosch vor allem den Kindern Bildung ermöglichen.
# Als Lehrer will Janosch vor allem den Kindern Bildung ermöglichen.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Reise durchaus prägend für dein Leben war. Wie geht es nach einem solchen Erlebnis für dich weiter?

Wie es nach der Reise bei mir weiter geht? Diese Frage habe ich mir schon oft während der Reise gestellt. Ich denke, nachdem ich erstmal wieder daheim bin und die ganzen Eindrücke/ Erfahrungen des letzten halben Jahres sortiert habe, wird sich schon das Richtige ergeben. Ich weiß jedoch, das ich noch möglichst viele Länder bereisen möchte, sei es mit dem Bike, den Skiern oder dem Surfbrett.

Hast du noch abschließende Worte, Grüße oder ähnliches für uns?

Ohne die Mithilfe und Spenden so vieler Menschen wäre das Projekt nicht realisierbar. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Ein besonderer Dank geht auch an meine Sponsoren: Vpace Bikes, Marmot, Endless Local, Fatbikes.at und Son Dynamo. Es fehlen nur noch 6763 €, um die Schule komplett zu finanzieren, mit eurer Hilfe kommen wir dem Ziel vielleicht ein Stück näher.

Euer Janosch

Danke für deine Zeit und eine gute Reise weiterhin!

Wer Janosch auf dem Weg zu seinem Ziel unterstützen will findet die Spendenseite unter www.cyclingfornepal.com oder direkt unter www.betterplace.org

Wir wünschen auf dem Weg nach Kagate weiterhin alles Gute und drücken die Daumen, damit das Spendenziel erreicht wird.


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