
Kali Interceptor im Test: Letztes Jahr hat Kali auf der Eurobike den neuen Trail- und Enduro-Helm Interceptor vorgestellt, der das Sortiment der Amerikaner um eine weitere Halbschale vergrößert. Hauptmerkmal des Interceptors ist die neue Armourgel-Technologie die im Falle eines Sturzes die auf den Kopf wirkenden Rotationskräfte reduzieren soll. Wir haben den Interceptor getestet.
Kali Interceptor – kurz & knapp
Der Kali Interceptor ist das neue Trail- und Enduro-Topmodell der kalifornischen Helm- und Protektorenspezialisten. Mit dem Helm hat Kali die neue Armourgel-Technologie vorgestellt. Diese soll im Fall eines Sturzes die Rotationskräfte um bis zu 25 % reduzieren. Nachdem der Maya bereits zu Kalis Verkaufsschlager wurde, setzen die Amerikaner beim Interceptor auf Innovation: Die Halbschale soll besonders viel Schutz bieten und gleichzeitig sehr gut belüftet sein. Das Gewicht des Helmes liegt bei 380 Gramm. Erhältlich ist der Interceptor in zwei Größen (S/MS/M: 52-58 cm | L/XL: 58-62 cm).
Preis: 169 € (UVP) | Bikemarkt: Kali Interceptor kaufen

Technische Daten
Hersteller | Kali |
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Modell | Interceptor |
Modelljahr | 2016 |
Kategorie | Fahrradhelm - Halbschale |
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
Aufbau / Struktur | EPS-Schaum, Inmould Helmschale |
Belüftungsöffnungen | 24 |
Verschluss | Steckschnalle |
Technologien | „Composite Fusion™ Low Density Layer“ |
Helmschild | ja, abnehmbar und in 3 Stufen verstellbar |
Farben | Black/Blue, Black/Grey, Black/Red, Black/White, Black/Green |
Größen | S/M (52-58 cm), L/XL (58-62 cm) |
Verstellung | Boa-Verstellsystem |
Gewicht | S/M: 386 g (gewogen); 360 g (Herstellerangabe) |
Preis (UVP) | 169 € |
Kali Interceptor – in der Hand
Der Helm bekommt durch seine linienförmige Schale einen schnittigen Charakter, der durch den kantigen Abschluss am Hinterkopf unterstrichen wird. Es sind 24 Belüftungsöffnungen vorhanden, die sich auch während des Fahrens sehr schnell positiv bemerkbar machen. Die Weitenverstellung übernimmt ein Boa-Verschluss – eine Anpassung in der Höhe ist leider nicht möglich. Das Visier ist um drei Stufen verstellbar und bietet viel Platz für eine Brille. Der Verstellmechanismus ist unauffällig unter dem Visier verarbeitet und unterstreicht damit das linienförmige Design des Helms. Helmkameras und Lampen lassen sich per Klettverschluss auf dem Interceptor montieren.

Die Polster des Kali Interceptors sind relativ dünn und schmal. Direkt unter diesen befinden sich allerdings die Armourgel-Pads, die eine zusätzliche Polsterung bieten. Was die Verarbeitung angeht ist die äußere Helmschale teilweise unsauber mit dem inneren EPS-Foam verklebt. Das ist in Anbetracht des relativ hohen Preises von 169 € etwas ärgerlich.

Kali Interceptor – auf dem Trail
Der Kali Interceptor ist recht breit geschnitten. Leute mit einer schmalen Kopfform sollten den Interceptor deshalb vor dem Kauf anprobieren – hier könnte es eventuell zu Problemen kommen. Im Falle meines kleinen Kopfes (Umfang: 54 cm) musste ich den Boa-Verschluss hinten erst öffnen um ihn aufzusetzen und ihn danach erst wieder schließen, damit er richtig saß. Das hat sich des Öfteren als unpraktisch erwiesen, da man nicht wusste, wie man den Helm vorher eingestellt hatte. Das recht hohe Gewicht von 380 g (gewogen) macht sich weder in der Form des Helmes noch beim Fahren bemerkbar, also ließ es sich verkraften.
Die vielen Belüftungskanäle des Kali Interceptors haben sich auf dem Trail als großer Vorteil erwiesen. Selbst bei stärkerem Schwitzen sind die (langen) Haare inklusive Pony und Polster nicht komplett durchnässt, sondern auch nach einer längeren Tour in normalem Zustand. Somit bleiben nass-kalte Durchlüftungen bei der Abfahrt erspart – und die typische Helmfrisur danach ebenfalls.
Haltbarkeit
Der Interceptor hat einen Aufprall auf Asphalt nahezu mackenfrei überstanden. Nach dem Sturz auf den Kopf traten weder Kopf- noch Nackenschmerzen auf – gut möglich, dass hier das Armourgel-System gewirkt hat. Die Oberfläche des Helms macht einen robusten Eindruck und blieb im Test sonst frei von Kratzern. Das flexible Visier dürfte eine grobe Behandlung und den einen oder anderen Sturz überstehen.

Fazit – Kali Interceptor
Der Kali Interceptor hat sich unfreiwillig einem Asphalt-lastigen Härtetest unterzogen und diesen mit Bravour bestanden. Die schwarze Halbschale punktet mit guter Belüftung und einem stimmigen Design. Die Passform fällt insgesamt eher breit aus. Das Gewicht macht sich auf dem Trail nicht weiter negativ bemerkbar. In Anbetracht des hohen Preises könnte die Verarbeitung allerdings besser sein.
Stärken
- gute Belüftung
- Armourgel-Technologie
- schnittiges Design
Schwächen
- Passform für schmale Köpfe nicht geeignet
- Verarbeitung könnte besser sein

Testablauf
Der Kali Interceptor wurde auf den lokalen Enduro-Trails rund um Bad Kreuznach, im bergischen Land und den flowigen Trails in Pod Smrkem getestet.
Hier haben wir die Kali Interceptor getestet
- Hometrails: Steinig-loser Untergrund in Bad Kreuznach, wurzelig-erdiger Untergrund im bergischen Land
- Pod Smrkem: Flache, flowige Trails mit wenigen Hindernissen
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Weitere Informationen
Webseite: https://www.kaliprotectives.com/
Text & Redaktion: Jana Zoricic | MTB-News.de 2017
Bilder: Moritz Zimmermann